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April 2025 – Was ist Libertarismus?

Der Begriff „liberal“ ist hisorisch der ältere Begriff. Der Ausdruck „libertär“ scheint etwas ganz ähnliches zu meinen. Der Unterschied ist uns nicht so richtig klargeworden. Vielleicht hat „libertär“ mehr den Fokus, Besitzstände und Macht von bestimmten Gruppen zu legitimieren und zu wahren.

Auf den ersten Blick gibt es sogar Parallelen zur sozialen Dreigliederung: Begrenzung des Staates, Freiheit des Individuums, Initiative des einzelnen Menschens, nicht alles demokratisch entscheiden.

Im Gegensatz zur sozialen Dreigliederung, die den Freiheits-Impuls im Gebiet des Geisteslebens verortet, wenden die Liberalen/Libertären diesen auf alles an. Sie sehen auch in der Wirtschaft nur das einzelne „freie“ Individuum, das sich egoistisch behaupten muss. Dazu postulieren sie ein Naturrecht auf Eigentum. So etwas wie „brüderliches“ Wirtschaften scheint nicht zum Vokabular der Liberalen/Libertären zu gehören, schon gar nicht Gesetze, die das Eigentumsrecht einschränken. Wir wunderten uns, was das für eine Freiheit ist, wenn, wie heute, ganz wenigen Menschen fast alles gehört.

Andererseits ist es schwierig, real existierende Kräfte zu finden, die tatsächlich liberal/libertär sind. Es gibt zwar jede Menge Theoretiker, die in verschiedensten Schulen sich unversöhnlich untereinander differenzieren. Vom „monarchistischen Libertarismus“ bis zum „sozialistischen Libertarismus “ wird alles angeboten, was man sich so ausdenken kann. Aber als politische Macht scheint es Libertarismus nicht zu geben. Denn die, die sich liberal nennen, sind meist die ersten, die mit Staatsmacht gegen streikende Arbeiter vorgehen, oder in den Parlamenten sitzen und für alle möglichen Eingriffe des Staates in Kultur und Wirtschaft stimmen.

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