Gründe zum Verzweifeln gibt es viele. Trotzdem haben wir im Austausch viel voneinander gelernt, was uns in diesen schwierigen Zeiten Kraft gibt, so dass wir am Schluss fast schon enthusiastisch wieder auseinander gingen.
Es gab einen bunten Strauß von eigenen Erfahrungen. Wir hörten uns gegenseitig aufmerksam zu und es entstand ein befruchtender Austausch.
Kraft gibt uns
Kabarett anschauen, selber singen oder im Chor singen, plastizieren, gut Essen, die Beschäftigung mit Kunst, sich auf den Weg einer tiefen Sinnsuche begeben. Die Wahrheit gibt Kraft. Das Beschäftigen mit den eigenen Schwächen gibt Kraft. Die Bestätigung, dass man mit seinem Verhalten richtig lag, gibt Kraft. Das Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen, gibt Kraft. Spiritualität. Kraft bekam ich, als ich meine Situation akzeptieren konnte, als ich loslassen konnte. Auch wenn es schwierig war: Nun kann ich erkennen, dass es gut war, so wie es war. Kraft gibt mir die Natur, mein Hund, das Zusammensein mit Menschen und die Kennenlernen von gleichgesinnten Menschen. Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Kraft gibt mir die Genugtuung, die ich nun habe, weil ich in schwierigen Zeiten durchgehalten habe und bei mir und meiner Einschätzung des Richtigen geblieben bin. Kraft gibt mir, dass mein Widerstand einen kleinen Teil zu einer Veränderung zum Besseren beigetragen hat. Es gab mir Kraft, als ich mich damit abfinden konnte, dass ich einmal die Welt verlassen werde. Positiv in die Zukunft gehen. Jeden Morgen Texte von Steiner lesen. Oder andere Texte lesen oder Video-Vorträge ansehen. Kraft gibt mir die Vorstellung, dass es nach schwierigen Jahren wieder aufwärts gehen wird. Das Zeitgeschehen beobachten. Die Lügen erkennen und benennen. Sich an die Vergangenheit erinnern: Was war alles schon da? Verbundenheit mit Mensch und Natur, Gymnastik am Morgen. Lesen. Menschen zu kennen. Ein Musikinstrument spielen. Kraft gibt mir, das aktive Mitarbeiten in meiner Gemeinde, eine Aufgabe zu haben, mich um meine Familie zu kümmern. Kraft gibt mir, gebraucht zu werden. Gemeinsam mit vielen anderen Menschen auf einer wichtigen Tagung zu sein. Kraft gibt mir die Erkenntnis: Mein Handeln ist wichtig für die Welt. Kraft gibt mir, wenn ich die Aufgaben angehe, von denen ich weiß, dass sie richtig sind - ganz unabhängig von einem sichtbaren Erfolg.